KREATIV-LETTER
Willkommen

Schön, dass Sie diese Zeilen lesen, darüber freue ich mich. Sie erhalten hier einen Einblick in meine Denkweise und meine Arbeiten. Langjährige Erfahrungen und praxiserprobte Tipps und Tricks inklusive.

Mindshift mit Lego® Serious Play®

Gute und umfassende Beratung ist ein ganz wichtiger Teil meiner Arbeit. Daher habe ich meinen «Werkzeugkasten» erweitert und mich als Lego® Serious Play® Facilitator ausbilden lassen.

Noch bevor es ans Gestalten geht, sollten Grundfragen nämlich geklärt sein. Manchmal ist das gar nicht so einfach. Da hilft Lego® Serious Play® mit einem Brainstorming der etwas anderen Art.

Komplexe Themen werden sichtbar und greifbar gemacht.
Der wesentliche Vorteil von dieser Methode ist die so genannten Hand-Gehirn-Verbindung: Wenn wir nämlich mit den Händen arbeiten, sind besonders viele Hirnregionen aktiv. Der Perspektivenwechsel gelingt so leichter und Problemlösungen werden beschleunigt.

Mehr zu Lego® Serious Play®

Lego® Serious Play® kann in Unternehmen, Organisationen, Teams oder auch Themen-Workshops eingesetzt werden.
Lego® Serious Play® schafft ein Verständnis für ein Thema oder Problem und macht dieses über Hierarchien hinweg verhandelbar. Das Bauen in der Gruppe zapft das gesammelte Wissen an, stärkt das Team und ermöglicht es, anschliessend Massnahmen für die Umsetzung zu entwickeln.

Selbstverständlich kann Lego® Serious Play® auch im Einzelcoaching zur berufliche und persönlichen Weiterentwicklung eingesetzt werden. 😊

Küss mich Muse – Farbe steht für Emotion

Farbe ist nicht nur persönlich, sondern auch emotional. Der Farbton, den du magst, ist jemandem anderen völlig egal oder gar verhasst. Wie kannst du also Farben nutzen, um dein Unternehmen hervorzuheben? Farbe kann schreien oder flüstern und das kannst du für deine unternehmerischen Zwecke nutzen. Farbe trickst unser rationales System sehr gut aus. Nebst kulturell gelernten Aspekten, spielt auch deine persönliche Geschichte eine Rolle, wie du Farben wahrnimmst.

Auch wenn keine festen Prinzipien existieren, so gibt es doch einige Richtlinien, die dir helfen, die Farben im besten Interesse deines Brands zu wählen.

Denke daran: Farbe ist ein hervorragendes Werkzeug, um deine Kunden auf deinen Brand aufmerksam zu machen.

Mehr zum Thema Farbe steht für Emotion

Bekenne Farbe
Je nachdem, in welchem Bereich du arbeitest, braucht es Mut, um bestimmte Farben zu verwenden. Vielleicht sind diese aber gerade die Richtigen, um sich von der Konkurrenz abzuheben.

Wenn du das beherzigst, kannst du eine rationale statt einer willkürlichen oder gar ängstlichen Entscheidung treffen. Guck über den Tellerrand hinaus und setze Farben sinnvoll und gezielt ein. Der gekonnte Farbeinsatz ist ein guter Weg, schnell von deinen Kunden wahrgenommen zu werden.

Wie viel darf es denn sein?
Die Wirkung wird nicht nur von der Wahl der Farb, sondern vielmehr von deren Menge und auch des Einsatzortes bestimmt.

Eine pinkfarbene Zeile mag in einem Meer aus schwarzem Text auffallen. Neben einem lebendigen Foto geht sie jedoch unter. Ein pinker Farbblock hingegen, zieht die Aufmerksamkeit sofort auf sich.

Und in einem Kontext, in dem Pink nicht weit verbreitet ist, kann selbst eine kleine Menge davon Aufsehen erregen.

Höchstwahrscheinlich hast du für das Logo spezifische Farben bestimmt. Um es nicht zu überstrahlen, werden diese Farben oft sparsam im restlichen Design verwendet. Andererseits, verwendet zum Beispiel Coca-Cola die Farbe Rot grosszügig in seinem gesamten Branding. Die Farbe wird so zu einer Signatur. Entscheide, welche dieser Einsatzarten am besten die Kommunikation mit deinen Kunden unterstützt.

Ein schlagkräftiges Team
Wichtig ist, die Farben richtig zu kombinieren. Gewisse Farbkombinationen sind gelernt und vermitteln sofort eine bestimmte Stimmung. Dunkles Grün zusammen mit sattem Rot wirken weihnachtlich. Eine sehr ruhige Kombination, von der man nicht viel Aufregendes erwartet.

Dunkelblau wird als konservativ, beruhigend und nicht wirklich progressiv angesehen. Setze diesen Farbton ein, wenn du eine entspannte Wirkung erzielen willst. Kombiniere es aber mit einer lebhaften Farbe, so erhältst du nicht nur eine stabile Basis, sondern auch eine dynamischen Note.

Überlege, wen du als Kunden ansprechen willst und welche Stimmung dein Unternehmen vermitteln soll. Dann setze die Farben entsprechend ein.

Zum Beispiel:

  • Erhalte eine verhalten, ruhige Stimmung mit gedämpften Farbtönen
  • Vermittle Frische mit hellen Farben
  • Bring mit leuchtenden Farben Glanz in die Welt
  • Irritiere absichtlich und sorge für Aufmerksamkeit, indem du den falschen Farbton verwendest: Gelb

Achte auf Folgendes

  • Trete nicht ins Fettnäpfchen, beachte unbedingt kulturelle Unterschiede. Recherchiere die Gepflogenheiten des Landes, in dem du deine Geschäfte tätigst.
  • Helle Farben erscheinen auf dem Bildschirm schwächer als im Druck.
  • Text, der in hellen Tönen geschrieben ist, ist nicht gut lesbar (Web und Druck). Selbst wenn du für einen Titel einen fetten Schriftschnitt (bold, heavy) verwendest, ist eine gelbe Farbe aus der Entfernung schwer zu lesen (Plakat).
  • Willst du, dass deine Texte gelesen werden, dann stell sie nicht in Weiss auf einen farbigen/schwarzen Hintergrund. Das ermüdet die Augen. Das Gleiche gilt auch für farbige Texte auf weissem Untergrund.
  • Licht wird von Objekten – je nach Oberflächenbeschaffenheit – unterschiedlich stark absorbiert oder reflektiert. Das ist der Grund, warum verschiedene Druckuntergründe die gleiche Farbe verändern (ungestrichenes gegenüber gestrichenem Papier). Das erklärt auch, warum Farben in verschiedenen Beleuchtungssituationen unterschiedlich gesehen werden. Wähle also eine Palette, mit gut von einander zu unterscheidenden Farbtönen.
  • Teste die Farben in dem Medium, das du am häufigsten verwendest. Verwende dann nur diejenigen, die gut funktionieren.

RGB- und CMYK-Farbmodi erklärt

RGB ist die Abkürzung für die Grundfarben Rot, Grün und Blau. Es ist der additive Farbmodus und wird in Bildschirmen, Displays, Digitalkameras und Scannern verwendet. Durch die Kombination dieser drei Farben in unterschiedlichen Mengen kann jede beliebige Farbe erzielt werden. Da Bildschirme beleuchtet sind, wirken die Farben besonders hell und ansprechend. Wenn alle drei Farben übereinander kombiniert werden, ergibt das nicht Schwarz, sondern Weiss.

Mehr zum Thema CMYK-Farmodus erklärt

CMYK ist der subtraktive Farbmodus und wird für den Druck verwendet. Die Abkürzung steht für Cyan, Magenta, Gelb und Key (eine andere Bezeichnung für Schwarz). Der Farbbereich ist kleiner als bei RGB. Zudem subtrahiert die Drucktechnik Licht: Das weisse Blatt wird von der Farbe überlagert. Wenn du Cyan, Magenta und Gelb miteinander kombinierst, erhältst du ein matschiges Braun. Erst wenn Schwarz (Key) hinzufügt wird, ergibt das je nach verwendeter Menge mehr Kontrast oder ein Schwarz.

Im Gegensatz zu RGB sehen bestimmte Farben (kräftige Grün-/Orange-Töne) flach aus, wenn sie in CMYK gedruckt werden. Der Drucker muss dann auf eine zusätzliche Farbe mit speziellen Pigmenten zurückgreifen. Zum Beispiel auf die Spezialfarben aus dem Pantone® Color Matching System.

Küss mich Muse – Keine Angst vor Branding

Ein professioneller visueller Auftritt ist Mittel zum Zweck, hilft Ihrem Business und erhöht dessen Sichtbarkeit.

Dieser Kreativ-Letter ist genau der richtig Lesestoff, wenn Sie einen Neuauftritt planen und nicht so richtig wissen, was zu einem einheitlichen Look führt. Besonders dann, wenn Sie ein kleines Budget haben und einen Teil selbst machen möchten.

Branding ist im Grunde genommen ja nichts wirklich Schwieriges. Jedenfalls nicht die Basisfragen, die Sie beantworten sollen und die Grundschritte, die darauf folgen.

Damit Sie sich nicht verheddern, erhalten Sie hier eine kurze Anleitung, damit Sie möglichst viele Fehler vermeiden können.
Denken Sie daran: Ein gutes Branding bedeutet immer gründliche Arbeit. Keine Angst, Sie können das. Ich lade Sie ein, mit Ihrem Effort nicht knausrig zu sein.

Mehr zum Thema «Keine Angst vor Branding»

Das solide Fundament: Die richtigen Fragen stellen
Bitte machen Sie, bevor es ans Gestalten geht, Ihre Hausaufgaben und beantworten Sie Basisfragen zu folgenden Themen. Was ist Ihr Angebot, welches die Botschaft, was ist Ihre Vision, was sind Ihre Werte, welche Zielgruppe wollen Sie ansprechen, wie zeigt sich die Konkurrenz… Je genauer die Antworten dazu ausfallen, desto einfacher sind die nächsten Schritte. Nehmen wir zum Beispiel das Wort «Qualität». Es kann vielseitig ausgelegt werden. Schlüsseln Sie genau auf, was Sie darunter verstehen und mit welcher Art Qualität Ihre zukünftigen Kunden rechnen dürfen.

Dieser Teil ist wichtig und ergibt die Kriterien, auf denen Sie die visuelle Identität aufbauen. Investieren Sie Ihre Zeit grosszügig in das mentale Fundament bevor Sie mit der Umsetzungsphase beginnen!

Nutzen und Spass: Das Moodboard
Mit einem Moodboard zu beginnen, hat nur Vorteile. Suchen Sie Bilder, Farben und Schriften passend zu Ihren Abklärungen. Gehen Sie dabei wie folgt vor: Hamstern Sie zuerst alles was Ihnen gefällt und auch nur annähernd passend erscheint. Mit Hilfe der Ergebnisse Ihrer Hausaufgaben sortieren Sie dann das Material. In welchen Bildern findet sich beispielsweise Ihr Verständnis von «Qualität» wirklich wieder?

Ausschneiden und auf einen grossen Karton kleben – ja, tun Sie das real und nicht am Bildschirm – grossformatiges Tun bringt Sie weiter! Sie aktivieren damit ihre Hirn-Hand-Verbindung und profitieren so von einem zusätzlichen Denkprozess. Mit einem realen Moodboard haben Sie auch Ihre Vison immer vor Augen.

Das klingt nur nach Spass und nicht nach Arbei? Weit gefehlt. Ein wirklich passendes Moodboard zu erstellen, ist eine Herausvorderung. Lassen Sie sich Zeit dazu und wechseln oder überkleben Sie die Bilder gegebenenfalls. Seien Sie kritisch und wiederstehen Sie den ewiggleichen Fotos oder Farbsequenzen, die Sie auf Pinterest und Instagram finden.

Des Pudels Kern: Das Logo
Ein wirklich gutes Logo ist einzigartig und transportiert die Werte, die Sie im ersten Schritt, dem Fundament, definiert haben. Sehen Sie, wir kommen immer wieder darauf zurück > nicht abkürzen!

Ein Logo kann nur aus einem Schriftzug oder aber zusätzlich noch aus einer sogenannten Bildmarke (Icon) bestehen.

Klar, wenn Sie den Firmennamen mit einer Arial abtippen, hat das kaum Charakter und unterscheidet sich nicht von dutzenden anderen Firmen. Das können Sie besser machen. Es gibt hunderte von Schriften, die frei zugänglich sind. Suchen und beim Ausprobieren Freude haben. Gucken Sie mal auf Ihr Moodboard, Sie finden dort Anregung. Beachten Sie folgendes: Lesbarkeit am Bildschirm und in Kleinformaten, gedruckt auf schlechtem Untergrund (Give-aways), Sichtbarkeit auf Distanz (Ladenfenster)… Spielen Sie gedanklich mögliche Szenarien durch. Ganz feine oder verschnörkelte Schriften sind in der Regel keine gute Idee.

Sie können den Schriftzug auch in eine Form setzen oder mit einem Icon ergänzt, zu einer Wort-Bild-Marke machen.

Wenn Sie ein Icon sehr günstig aus einer Bilderdatenbank auswählen, ist es wahrscheinlich wenig individuell und auch anderswo zu sehen. Es lohnt sich auch hier, für ein einzigartiges Icon, Zeit zum Suchen aufzuwenden (oder Geld auszugeben). Hier gelten die gleichen Regeln wie beim Schriftzug: Je komplizierter die Gestaltung, desto mehr leidet die klare Erkennbarkeit bei kleinen Anwendungen, auf Distanz oder schlechtem Druckuntergrund.

Visuelle Leitlinien: Die Gestaltungselemente
In diesem Schritt definieren Sie die Schrift, die Farbpalette und weitere grafische Elemente.

Man spricht nicht ohne Grund von einem «Schriftbild». Dieses wird vom Leser unbewusst wahrgenommen und ruft je nach Schriftart eine andere Emotion hervor. Wenn Sie lange Texte schreiben, nehmen Sie keine breit laufenden Schriften, wie das Verdana, Helvetica oder Avenir sind. Ihre Texte benötigen mit solchen Schriften mehr Platz und der Zeilenumbruch auf einem kleinen Display bringt Sie zur Weissglut.

Setzen Sie einen Beispieltext mit ein paar Schriften ab (gleiche Textgrösse/Textbreite/Zeilenabstand) und drucken Sie diese aus. Vergleichen Sie dann die Schriften. Was passt zu den im Fundament definierten Kriterien und ist zusätzlich lesbar in kleinen Schriftgraden?
In diesem Schritt definieren Sie auch die Farbpalette und deren Einsatz. Bestimmen Sie wo und zu welchen Anteilen die einzelnen Farben vorkommen sollen. Beachten Sie, dass sehr helle Farben nicht besonders sichtbar sind. Diese eignen sich besser für grössere Gestaltungselemente oder Hintergründe als für das Logo oder einen Text. Denken Sie auch daran, dass die richtigen Farben fürs Branding nicht unbedingt kongruent mit ihren Lieblingsfarben sein müssen.

Vielleicht möchten Sie zusätzlich noch weitere Elemente wie geometrische/organische Formen oder Bilder einsetzen. Beschränken Sie sich am besten auf eine passende Form. Sie können diese immer noch variabel einsetzen (Grösse, Farbe, Rotation). Für Bilder gilt dasselbe wie bei den Icons. Wenn Sie sich auf einer Gratiswebsite bedienen und dazu noch verschiedene Stile mischen, bleibt die Wirkung aus. Eigenständig wird es mit einem durchgängigen Konzept: gleiche Farbtöne, gleiche Aufnahmewinkel, gleiche Bildinhalte. Möglicherweise finden Sie dazu wieder Anregungen auf Ihrem Moodboard. Auch hier gilt wie bei allen vorangegangenen Schritten: Geben Sie nicht zu früh auf und überprüfen Sie anhand der Werte (Fundament!) ob die Auswahl passt.

Alles auf einen Blick: Das Brandboard
Last but not least, fassen Sie alle Elemente in einem Brandboard zusammen. Hierhin gehören Logo, Farben, Schriften, Gestaltungsformen, Fotos – aber nur wenig vom Besten und was wirklich überprüft und stimmig ist. Im Unterschied zum Moodboard, das nur ein Gefühl Ihrer Brandingvision darstellt, ist das Brandboard konkret.

Bei grösseren Firmen ist anstelle eines Brandboards ein Manual oder/und eine virtuelle Branding Plattform angebracht.

Dann halten Sie sich in jeder Art von Kommunikation an Ihre selbst erarbeiteten Regeln.
Einfach, oder? 😉

Küss mich Muse – Hürden springen

Es geht so gar nicht nach meinem Plan! Dabei ist das Vorhaben, eine neue Homepage zu gestalten und programmieren zu lassen nun wirklich nicht besonders abenteuerlich. Auch der Zeithorizont vom fertigen Screendesign (Anfang August) bis zur Aufschaltung (Mitte Oktober) ist realistisch veranschlagt. Ich habe sogar grosszügige Puffer miteingerechnet.

Hürde I
Meine vertrauenswürdige Programmiererin eröffnet mir, sie hätte in diesem Jahr einfach keine Zeit mehr für die Umsetzung. Sakra! Ich verstehe gut, dass sie lieber absagt, als gehetzt (vielleicht) nicht die gewohnte Qualität zu liefern. In diesem ungemütliche Jahr will ich mir aber unbedingt eine Freude bereiten.

Mehr zum Thema Hürden springen

Also kann ich nicht warten und verschiebe nicht aufs nächste Jahr. Gesucht ist jetzt eine Gleichgesinnte/ein Gleichgesinnter, die/der meine Anliegen ebenso versteht und perfekt umsetzt. Ich recherchiere und lass mein Netzwerk wissen, welcher Art Fachperson – a kindred spirit – ich suche.

Ich werde Ende Juli fündig: Hürde I geschafft.

Hürde II
Ich bin mein schlimmster Kunde und das Screendesign wird noch ein paar mal angepasst. Ich addiere Elemente, erweitere die Farbpalette. Dann bin ich mutig und zeig meine Gestaltung einer ausgesuchten Facebook Gruppe. Die Kommentare der wildfremden Menschen sind nicht nur positiv… Ich bin zuerst eingeschnappt, dann dankbar und mach einen imaginären Schritt zurück. Aus Distanz betrachtet, sind tatsächlich ein paar Elemente entbehrlich.

Ich lass nur das Beste stehen. Hürde II genommen.

Hürde III
Meine Arbeiten sollen neu fotografiert werden. Das Budget für eine Fotografin habe ich leider nicht. Stattdessen darf ich mir ein Fotolicht ausleihen und steh während des Sommers schwitzend über der Kamera Danach verwerf ich fast alles, was ich fotografierte.

Das Ausprobieren beginnt mir Spass zu machen – selbst wenn die Resultate noch nicht überzeugen. Ich erinnere mich an glückliche Stunden während meiner Ausbildungszeit. Da durften Experimente noch sein, das Entdecken war oft wichtiger als ein perfektes Ergebnis. Also «bastle» ich mittels zweier Leitern ein spezielles Stativ für meine Kamera. In einem Buchladen fällt mir der schöne Terrazzoboden auf, ein Holzelement sticht mir ins Auge: schnell Fotos davon.

Im Photoshop und Illustrator benutze ich ungewohnte Programmwerkzeuge und eigne mir neues Wissen an. Ich stelle die Bilder aus meinen fotografierten Komponenten so zusammen, dass die Projekte optimal dargestellt sind.

Die Lust am Ausprobieren mündet in ein Happy End. Hürde III ist geschafft.

Hürde IV
Der grosse Rest läuft natürlich glatt und hindernisfrei. 😉 Auf der Zielgeraden wechsle ich das Porträtfoto mehrmals aus. Eitelkeit gilt auch beim Bauen einer Website als Todsünde. Die Projekttexte erfahren von «ok» über «final» zu «final_final» einige Überarbeitungen. Es gilt berechtigte Fragen und Einsprüche des Programmierers und Webhosters zu beantworten. Damit es ganz klar ist: Sämtliche Fehler und Ungereimtheiten gehen auf mein Konto, nicht deren, ihre Betreuung ist nämlich top!

Schlussendlich funzt dann alles. Hürde IV überhupft, Ziel erreicht.

Learnings:
Ohne Fleiss keinen Preis? Die Flinte nicht ins Korn werfen? Das vielleicht auch. Für mich die wichtigste Erfahrung ist die wiedergefundene Freude am Ausprobieren. Die Experimentierlust, die noch jedes Mal in ein besseres Ergebnis mündet, als das ergebnisorientierte Entlanghangeln an vorgefertigten Leitschnüren. Dieses führt zwar routiniert und mit Sicherheit an ein Ziel. Es birgt jedoch weder positive Überraschung noch lässt es Raum für eine Entwicklung. Durch spielerische Offenheit ergeben sich die interessanteren Möglichkeiten, die ich nutzen kann. Das dies zu interessanteren Lösungen führt, ist die logische Konsequenz daraus.

Küss mich Muse – der Werkzeugkasten

Hilfe, die Karre steckt fest! Der Gestaltungsprozess stottert und stirbt, der Kopf raucht. Ich kann nicht warten bis die wankelmütige Muse mich küsst. Schliesslich möchte ich ja den Abgabetermin stilvoll und pünktlich erreichen.

Während meiner langjährigen Praxis als Gestalterin habe ich ganz verschiedene Werkzeuge und Methoden ausprobiert, die mich aus dem Kreativloch rausziehen. Hier stelle ich die Besten vor.

Mehr zum Thema Werkzeuge und Methoden

Die Pause (10–15 Minuten)
Der ermattete Geist braucht sie! Sie ist kurz und muss bildschirmfern sein. An der frischen Luft, ein Schwatz mit Arbeitskollegen, einen Kaffee- oder Tee-Genuss, blättern in einer Zeitschrift, einem Buch… Das Geheimnis ist die totale Ablenkung vom blockierten Thema.

Die Inkubationszeit (über Nacht oder länger):
Das ist die grosse Schwester der Pause und auch hier lenk ich mich maximal ab und verschwende keinen einzigen Gedanken an die steckengebliebene Arbeit. Ich mach meist etwas, was mir sehr viel Spass bereitet. Zusätzlich komm ich mit Bewegung – Yoga, Schwimmen, Joggen – «vom Kopf in den Körper» und kann so Dampf ablassen.

Analog, analog, analog
Der Werkzeugwechsel ist mein absoluter Favorit. Weg von der Computermaus hin zu Bleistift/Füllfederhalter/Pinsel/Schere/Papier… Die unterschiedliche Haptik, der andere Geruch und die langsamere Arbeitsweise stimulieren. So werden andere Assoziationen ausgelöst.

Der Perspektivenwechsel
Ich mache das Gegenteil von dem was ich gerade ausprobierte oder ich versuche absichtlich Fehler einzubauen (sehr schwierig!).
Gerne wechsle ich auch die Arbeitsumgebung, arbeite mal in der Kaffeeküche, im Sitzungszimmer oder gehe in ein nettes Kaffee.

Ganz wichtig bei allen Techniken: KEINE vorschnellen Urteile, sonst kommen Sie nie aus der berühmten Box raus. Überprüfen können Sie später. Geben Sie nicht vorschnell auf, denn gute Ideen wachsen manchmal langsam!

In der nächsten Ausgabe erzähle ich, wieso sich das «Leiden»/der Aufwand lohnt.

Sie mögen Gestaltung mit persönlicher und spezieller Note?
In meinen Letteringkursen lernen Sie den Umgang mit verschiedenen Schreibwerkzeugen und erleben die Kraft der eigenen Kreativität!

Einzelunterricht ist jederzeit buchbar. Der nächste Kurs (Aquarellblumen und Lettering) mit maximal vier Teilnehmenden gibt es am 28. November 2020. Mehr Informationen erhalten Sie hier: Besuchen Sie meine Website www.letteringadventures.ch.

Küss mich Muse – mein Lieblingsirrtum

Das Briefing ist erfolgt, die Kick-off-Sitzung lief bestens und ich freu mich schon auf dem Weg zurück in’s Büro auf’s Gestalten. In der ÖV sitzend, kritzle ich erste Skizzen in mein Notizheft und bin sicher, das lässt sich dann genau so umsetzen. Bei so viel Rückenwind und Vorfreude kann das nur eine Kaffeefahrt ohne jegliche Stürme werden.

Wieder am Arbeitstisch, stell ich den Computer an, lege Notizheft und Farbstifte neben die Tastatur und giess mir erst mal einen Tee auf.
Ich blättere im Heft, les das Briefing und die gemachten Notizen nochmals durch – alles glasklar. Gedanklich knacks ich noch meine Fingerknöchel und dann geht es los.

Mehr zum Thema Lieblingsirrtum

Etliche Zeit und Ausdrucke später bin ich erhitzt, leicht ermattet und noch weit entfernt vom sicheren Hafen.

Die Umsetzung der Skizzen gestaltet sich zäh. Ich ringe mit Text­blöcken, Bild- und Farbelementen. Irgendwo sollten auch noch Grafiken untergebracht werden, deren Legenden ohne Lupe gelesen werden müssen. Zum Glück gibt es Espressi und nette Bürogschpänli, die für Ablenkung sorgen.

Danach hole ich Luft und fange nochmals völlig von vorne an. Ich zerschneide mit der Schere alle ausgedruckten Layouts und klebe die Elemente auf einem leeren Papier neu zusammen. Der frische Blickwinkel hilft, der Lösung näher zu kommen.
Dabei klammere ich mich an folgende Aussage, wie eine Schiffbrüchige an die treibende Schiffsplanke:

«Die Inspiration existiert, aber sie muss dich bei der Arbeit finden.» Das Zitat wird Pablo Picasso zugeschrieben und wenn sogar er um die gute Form gerungen hat, dann adelt das meinen Arbeits­alltag ja sicherlich!

In den nächsten Ausgaben erkläre ich, wo überall Inspiration zu finden ist und welche konkreten Massnahmen helfen, um aus dem Kreativloch wieder rauszukommen.

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